Martin Endreß
Säkular oder postsäkular.
Zur Analyse der religiösen Konturen der Gegenwart
Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Spittelauer Lände 3, 1090 Wien
www.iwm.at
Vortrag in der Reihe "Beyond Myth and Enlightenment. Re-thinking Religion in the Modern World"
Die Religion ist in aller Munde. Entweder wird ihre „Wiederkehr“ gefeiert oder aber die „Abkehr“ von ihr ausgerufen – wobei beide Diagnosen zwischen Jubel und Warnung, zwischen Verzweiflung und Befreiung changieren. Diese Unentschiedenheit ist nicht nur eine Frage der jeweiligen „religiösen Musikalität“, sondern ganz ebenso eine Frage des jeweiligen Verständnisses von dem, was moderne Gesellschaft im Kern auszeichnet. In herausragender Form prägen diese Fragen in der Gegenwart insbesondere die jüngeren Arbeiten von Jürgen Habermas und von Charles Taylor. Ihre Arbeiten scheinen dabei geradezu gegenläufige Diagnosen zu stellen: Während Taylor von einem „säkularen Zeitalter“ spricht, identifiziert Habermas demgegenüber eine „postsäkulare Kultur“. Der Vortrag geht den Hintergründen dieser beiden gegenläufigen Diagnosen nach und setzt sie kritisch zueinander ins Verhältnis.
Martin Endreß ist Professor für Soziologie an der Universität Trier
In cooperation with the Institute for Philosophy of the Universität Wien and with support of the Austrian Wissenschaftsfonds FWF.
Eintritt frei, Anmeldung unter events@iwm.at erbeten