Nein, Soziologie ist vollkommen eigenständig, aber freilich durch das sehr interessante methodologische Toolkit auch eine sinnvolle Ergänzung für zahlreiche andere Studien.
Bei deinen Berufszielen haben sowohl Soziologie als auch Publizistik ihren Platz, IMO: Publizistik eignet sich dem Namen nach eher (und wird den meisten Personalern auch geläufiger sein), tatsächlich ist aber die Kommunikationswissenschaft weit davon entfernt, eine Berufsausbildung für Journalisten zu sein.
Sie vermittelt viele nützliche Methoden und viel Wissen über die Geschichte der (Massen)Kommunikation, doch ist der "Kern" der Kommunikationswissenschaft, also z.B. die systemtheoretische Betrachtung von Kommunikationsprozessen, zwar hochinteressant, doch nicht unbedingt direkt berufsbildend (soll es ja auch gar nicht sein! Aber man darf es z.B. nicht 1:1 mit "journalism" in den USA vergleichen, ist einfach anderer Stoff)
Wäre ich nun böse, würde ich sagen, dass es ein sehr deutsches Studium über sehr deutsche Fragen ist
Die Soziologie beschäftigt sich nun freilich nicht *primär* mit Kommunikationsprozessen (aber doch recht ausgiebig: Kommunikation, Interaktion und soziales Handeln sind ja z.B. verknüpft, wie man rasch lernt), sondern mit menschlichen Handlungen und menschlichem Zusammenleben, und vermittelt dazu Fachwissen über empirische Sozialforschung. Das ist nützliches Fachwissen für Journalisten, die gesellschaftliche Themen diskutieren (i.e. fast alle), aber ebenfalls kein direkter Karrieretrigger. Ich bin freilich biased wie sonstwas, aber IMO ist Soziologie interessanter (v.a. auch, wenn sie kommunikationswissenschaftliche Konzepte inkorporiert! Such mal Texte von Hartmut Esser, z.B., den find ich spannend
)
Generell muss ich aber anmerken, dass der Mediensektor jetzt nicht unbedingt ideal ist, um großartig zu verdienen - habe genug Familie in dem Bereich, um das zumindest anekdotisch untermauern zu können, aber auch dieser [url=http://www.lohnspiegel.de/main/LohnundGehaltsCheck]Lohn- und Gehaltscheck[/url] aus Deutschland spricht Bände über die eher kärglichen Gehälter in dem Gebiet. Und Stress ist auch unvermeidlich.